Schnittkurs „Alte Bäume“ / Arbeiten mit der Steigtanne am 13. Februar 2016

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Am Samstag 13. Februar trafen sich knapp 50 Interessierte, darunter auch einige Frauen, zu einem Schnittkurs speziell für alte Bäume. Armin Raidt aus Kiebingen beginnt seine Ausführungen zuerst mit dem Einsatz des richtigen Werkzeuges. Bei Gartenscheren unterscheidet man grundsätzlich zwischen Bypass- und Amboss-Scheren. Bei Bypass-Scheren treffen zwei schneidende Klingen aneinander und gleiten vorbei. Bei Amboss-Scheren trifft die eine schneidende Klinge hingegen auf eine glatte Metalloberfläche. Dann stellt er die sogenannte Steigtanne, auch Einholmleiter genannt, vor. Diese Leiter lässt sich selbst auf unebenem Gelände sicher und problemlos anstellen, weil sie über einen mit Dornen besetzten Fuß verfüge. Die Möglichkeit, sich mit den Beinen in die Sprossen einzuhaken, ermöglicht sicheres freihändiges Arbeiten. Der Obstbaum, der nun einen Verjüngungsschnitt bekommt, ist mindestens 50 (geschätzte 80) Jahre alt und braucht dringend eine Kronensicherung. Ein fachgerechter Kronenschnitt an Bäumen beseitigt Auswüchse, die dem Wohlbefinden des Baumes entgegenwirkt. Bei der Baumpflege sind einige wichtige Regeln zu beachten, da ein Schnitt immer auch ein gesundheitliches Risiko für den Baum darstellt und deshalb wohl überlegt durchgeführt werden sollte. Man soll im Winter nicht mehr wie 1/3 der Äste entfernen, sonst treibt er zu stark nach. Und immer so schneiden, dass die nach unten wachsenden Äste entfernt werden, aber keine Stumpen stehen lassen. Des weiteren werden Äste entfernt, die sich überschneiden. „Ich mache zuerst den Weg frei“ erklärt Herr Raidt, als er in den ziemlich verwachsenen Baum einsteigt. Die Hauptäste sollten stets schwerer und stabiler bleiben als die einzelnen Seitenäste. Man schneidet vor allem Äste ab, die nach innen wachsen, und lässt diejenigen Triebe stehen, die in Verlängerung der Hauptäste wachsen. Die Krone wird so weit ausgedünnt, dass das Sonnenlicht später an die wachsenden Früchte gelangen kann.“Was steht wächst, was hängt muss weg“. Bei diesem alten Baum werden mindestens 30 % des alten Holzes entfernt. Herr Raidt beantwortet gerne die vielen gestellten Fragen mit seinem kompetenten Wissen. Nach mehr als zwei Stunden bei nasskaltem Wetter waren alle froh, sich im warmen Kernhaus bei einer heißen Tasse Kaffee aufzuwärmen. Wir danken Herrn Armin Raidt für seine interessanten Ausführungen.

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