Die nächsten Termine ...
20 Apr. 2024 10:00 - 12:00 Pflanzentauschtag
17 Mai 2024 19:00 - 21:00 Vortrag

Jahresrückblick 2013

Bericht der Schriftführerin zur Jahreshauptversammlung
am 25. Januar 2014, 18.00 Uhr, im Sportheim Faulbaum

„ Wer für immer glücklich sein will,
sollte sich einen Garten zulegen
oder zum Obst- und Gartenbauverein kommen"

Im Jahr 2013 wurden folgende Veranstaltungen und Aktivitäten durchgeführt:

Die Vorstands- und die Ausschussmitglieder hatten sich während des vergangenen Jahres zu insgesamt 9 Sitzungen getroffen und die anstehenden Themen beraten.
2013 war das viertwärmste Jahr der Wettergeschichte.

Januar
Am 5. Januar trafen sich 19 Frauen zum Frauenschnittkurs im Lehrgarten und folgten den Ausführungen von Jakob Hoffmann. Er zeigte den Schnitt an einem Apfelbaum und an verschiedenen Beerensträuchern.

Am Abend des 26. Januar fand die Jahreshauptversammlung im Feuerwehrhaus statt. Erfreulich war wieder die sehr große Teilnahme unserer Mitglieder. Die Berichte des 2. Vorstands Stefan Luz, der Schriftführerin sowie der Kassiererin Monika Liedtke wurden aufmerksam verfolgt. Die Kassenprüfer bescheinigten eine vorbildliche und ordnungsgemäße Kassenführung. Danach wurde einstimmig die Entlastung erteilt. Zu Ehren waren insgesamt zwölf Vereinsmitglieder.
Die anstehenden Wahlen für den 1. Vorstand Stefan Luz, den 2. Vorstand Heiko Stoll, der Kassiererin Susanne Hermann sowie das Ausschuss-Mitglied Jan Dissen, konnten zügig behandelt werden.
Alle vorgeschlagenen Vorstands- und Ausschussmitglieder nahmen die Wahl an. Mit einem gemütlichen Abend wurde die Mitgliederversammlung erfolgreich abgeschlossen.

Februar
Dem Kurs für Obstbau-Einsteiger am 8. und 9.Februar folgten nur sehr wenige. Deswegen war er nicht weniger wichtig.
Der Motorsägekurs am 22. und 23. Februar mit Jörg Maurer war voll belegt. Eine Bauernregel sagt:
„Fällt im Februar kein Regen, kann es ihn zu Ostern geben."

März
Die Baumschnittaktion im Lehrgarten am 2. März galt hauptsächlich den Birnbäumen und wurde von Jakob Hoffmann durchgeführt.

Eine Woche später, am 9. März, kamen Ziersträucher in einem Privatgarten sowie die Rosen und der Lavendel im Lehrgarten dran.

Zum Motto des Jahres „Birnen" hielt Thomas Hepperle am 22. März einen interessanten und amüsierten Vortrag zur Kulturgeschichte über Birnen. In seinen Ausführungen ging er zurück bis ins 16. Jh. und holte das vergessene Kulturerbe der alten Birnensorten leidenschaftlich zurück. Aus den unzähligen früheren Wildformen konnten etwa 10 Sorten kultiviert und bei uns wieder heimisch werden. „Es gibt unter den kultivierten Obstarten keinen anderen Baum, der, wie der Birnbaum, einen solchen Überfluss an Sorten hervorbringt und in der Qualität wunderbar ist" vermittelte bereits 1550 der französische Schriftsteller Oliviére. Die Birne gilt als „Sinnbild des Herbstes". Karl der Große hat als einer der ersten die Birnen bei uns wieder eingeführt, in dem er aus verschiedenen Klostergärten entsprechende Reiser verbreitete. So fand auch die „Bömisch Byren", heute bekannt als „Palmisch-Birne", wieder den Weg in unsere Streuobstgärten. Ziel ist, die heimischen Sorten wie auch den „Wildling vom Einsiedel" zu schützen und zu pflegen. Der römische Schriftsteller Plinius hat geschrieben:
„Es gibt in Germanien wildes Obst von wenig angenehmen Geschmack und scharfen Geruch, aber seine Wirkung ist so groß, dass die Schärfe eines Schwertes abstumpft."
Zum Ende des heiteren und unterhaltsamen Vortrags gab es noch einen moralischen Grund für die Erhaltung der Birnbäume:
„Männer hätten keinen Grund mehr, ihr Geld in der Kneipe zu vertrinken, wenn sie ein gut gefülltes Fässle zu Hause hätten".

Bei der Markungsreinigung am 23. März waren wieder einige Mitglieder bereit, den arglos weggeworfenen Abfall und Unrat entlang der Straße nach Altenburg zu beseitigen. Dazu gab es den ersten Arbeitseinsatz.

Dieser März hat fast alles an Wetterkapriolen geboten: Frühlingssonnenschein, Regen, Frost, Blitzeis und Schnee, und das nicht zu knapp. Eine Bauernregel sagt:
„Fürchte nicht den Schnee im März, darunter wohnt ein warmes Herz."

April
Zum dritten Mal führten wir am Samstag, dem 13.April, einen Pflanzentauschtag durch. Schon nach ganz kurzer Zeit hatten die angebotenen Pflanzen neue Besitzer gefunden. Zudem wurden verstärkt unsere Jugendlichen mit eingebunden, die unter den Augen von Heike Döring und Susanne Hermann kleine Gemüsepflanzen pikieren durften.

Am Samstag, 27.April, gab es einen Veredelungskurs im Mahden mit Jakob Hoffmann.

Am 28. April hieß es:
„Willkommen im Schwäbischen Streuobstparadies".
Die Streuobstwiesen zwischen Alb und Neckar sind mit über 1,5 Millionen Obstbäumen eine der größten zusammenhängenden Streuobstlandschaft Europas. Wir durften die Auftaktveranstaltung für das „Schwäbische Hanami" mit Blütenrundgang ausrichten, an dem viele Gäste aus dem Landkreis trotz kühlen Temperaturen teilnahmen. Während die beiden Mitarbeiter des Landratsamtes, Joachim Löckelt, die Erwachsenen durch die Streuobstwiesen führte, erklärte Ursula Maurer den Kindern im Lehrgarten alles zur Blüte der Süßkirschen. Wie der Most zum Besen gehört, so durfte auch die Schlachtplatte nicht fehlen. Die meisten Besucher zogen gerne die häusliche Wärme im Kernhaus vor.
Dazu die Bauernregel:
„Ist der April schön und rein, wird der Mai um so wilder sein."

Mai
Unserer Vereinsausflug am 11.Mai führte uns zuerst zum Schloss nach Weikersheim. Nach einer ausführlichen Schlossführung gab es das Mittagessen in der Deutschherrenstube und anschließend eine Besichtigung durch die Schlossgartenanlage.
Danach ging es weiter nach Jagsthausen, zu den Nachfahren des „Götz von Berlichingen", dessen berühmtes Goethe-Zitat noch heute von der Bühne der Götzenburg schallt:
"Er aber, sag's ihm, er kann mich ..(usw)......im Arsche lecken"
Auf der Rückfahrt kehrten wir dann im 'Blockbesen' in Abstatt zum Abendessen ein. Eine Bauernregel sagt:
„Weht im Mai der Wind aus Süden, ist uns Regen bald beschieden".

Aber es regnete nicht nur einmal, sondern fast den ganzen Mai hindurch. So bangte jeder von uns, ob das Gartenfest am 30. Mai überhaupt stattfinden kann. Aber der Wettergott hatte ein Einsehen und bescherte uns einen trockenen, fast sonnigen Tag. So wurde unser traditionelles Gartenfest an Fronleichnam wieder ein voller Erfolg. An diesem frühlingshaften Tag konnten wir uns den zahlreichen Besuchern aus Nah und Fern von unserer starken Seite zeigen und ein reichhaltiges Mittagessen sowie leckeren Hausfrauen-Kuchen anbieten. Abwechslungsweise führten Jakob Hoffmann und Gerhard Mang durch den Lehrgarten. Im gemütlichen Zelt packten spontan einige Musiker der „Kirchemer Weißbierbläser" ihre Instrumente aus und sorgten noch für eine Bombenstimmung. Es war wieder ein gelungenes Fest für die ganze Vereins-Familie, vom jüngsten bis zum ältesten Mitglied, sowie den Besuchern aus den umliegenden Gemeinden.
Eine Bauernregel sagt:
„Steigt der Saft in die Bäume, erwachen gleich die Frühlingsträume"

Juni
Durch die massiven anhaltenden Regenfälle zu Beginn des Monats Juni konnten vorerst keine weiteren Arbeitseinsätze wie z. B. Zeltabbau, durchgeführt werden.
Die Echaz im Tal schwabte schon mal aus ihrem Flussbett. Es wurde sogar vom Jahrhunderthochwasser berichtet, das ganze Dörfer verschluckte und viele Ernten vernichtete.
Auch im eigenen Garten wollte nichts so recht wachsen, es war zu lange zu nass und zu kalt. Dafür bescherte uns die dritte Woche im Juni eine Affenhitze mit Temperaturen bis 40 Grad.

Juli
Am 6. Juli bedankte sich die Vereinsleitung bei den vielen Helferinnen und Helfern für die geleistete Arbeit während des Jahres mit einem Helferessen und einem gemütlichen Abend im Kernhaus.

Unsere Lehrfahrt am 20. Juli führte uns zuerst zum 'Unteren Frickhof', der in der Nähe des Bodensees liegt. Dort erfuhren wir u.a. auch einiges über die Pflege von Birnbäumen. Nach dem Mittagessen im Landgasthof der Familie Keller in Lippertsreute ging es dann zur Landesgartenschau nach Sigmaringen. Von dort aus ging es zum Abendessen und wieder zurück nach Kirchentellinsfurt.
Am letzten Wochenende des Monats, dem 28. Juli, hat uns eine Wetterlage getroffen, die in dieser Form bei uns noch nicht vor kam. Tennisball große Hagelkörner haben innerhalb von 10 Minuten enorme Schäden an vielen Gebäuden, Gewächshäuser und Gärten angerichtet.
Zahlreiche Dächer, Fenster, Rollläden und Autos wurden demoliert, Blumenkästen und Gemüsepflanzen total verwüstet. Die Beseitigung der Schäden zog sich viele Monate hin, weil die Handwerker danach total überlastet waren.

August
Nach tagelangem Regen zeigte sich der August wettermäßig nicht gerade sommerlich und im Lehrgarten stand reichlich Arbeit an. Immer wieder wurden Arbeitseinsätze erforderlich, auch um die Hagelschäden zu beseitigen.

September
Im Rahmen des Kinderferienprogramms der Gemeinde begrüßten wir am 3. September 22 Kinder in unserem Lehrgarten. 7 Erwachsene sorgten für ein interessantes Programm, um die Kinder im Alter von 7 bis 11 Jahren mit verschiedenen Spielen und Basteln zu beschäftigen.
Die Kinder durften unter Anleitung die Obstmühle und die Saftpresse betätigen und den selbst gemachten Apfelsaft gleich trinken. Beim Basteln entstanden hübsche Teelichter und beim Spielen gab es nur Sieger.

Am 29. September gab es ein Herbstfest mit Jubiläum zum 85jährigen Bestehen des Vereins. Anlässlich des Motto des Jahres 2013 präsentierten wir in einer Ausstellung mehr als hundert Arten von Birnen. Auf der Suche nach alten Birnensorten konnten zahlreiche Mostbirnen sowie Wirtschaftsbirnen wieder aufgefunden werden. Im vergangenen Jahrhundert wurden mehr als 1000 Birnensorten gezählt, die sich in unserem Klima bewährt haben, wobei alte Sorten nur noch selten anzutreffen oder gar verschollen sind. Die Ausstellung zeigte unter anderem einige der vielen Sorten, die aus dem heimischen Streuobstanbau stammen wie z.B. der „Wildling vom Einsiedel", „Gute Luise" oder die „Palmisch-Birne".
Das Interesse der Besucher war sehr groß und unser Lehrgarten der ideale Ausgangsort, für eine Führung von unseren Fachwarten durch die Anlage. Mit Rückblicke in die Vergangenheit des Vereins, Musikeinlagen, leckerem Essen und Trinken fühlten sich die Gäste
„bei ons, ganz wi dahoim".

Woraus besteht ein schwäbisches Siebengänge-Menü?
„Aus zwei Maultaschen und fünf Viertele."
Theodor Heuss.

Im Oktober gab es keine nennenswerten Termine.
„Sparen ist die richtige Mitte zwischen Geiz und Verschwendung."
sagte Theodor Heuss

November
Im November gab es wohl den schönsten Termin für die Vereinsfamilie. Am 30. November kamen viele Mitglieder zur Weihnachtsfeier ins Feuerwehrhaus. Neben Kaffee, Kuchen, Bilder und Geschichten gab es zum Schluss ein schmackhaftes Abendessen, das von Heike und Gert Meinhardt zubereitet wurde.

Dezember
Am 3. Advent luden wir Kinder mit ihren Eltern zu einem Adventsnachmittag mit Basteln und Spielen in unser Kernhaus ein. Nach dem Fackellauf mit den Kindern traf man sich mit den Freunden vom NEB und TBK am schön beleuchteten Christbaum zum gemeinsamen Singen.
Das Vereinsjahr endete am 24.Dezember bei frühlingshaften Temperaturen mit den leckeren Kutteln von Ingrid und Walter.

„Ohne schöne Frauen und guten Wein,
kann man nicht wohl fröhlich sein.
Jedoch halt Dich wohl bescheiden
dass du nicht wirst betört von beiden".

Der monatlichen Gartentreff wurde gerne zum Erfahrungsaustausch genutzt und war stets gut besucht. Ebenso der Frauen- und der Männer-Stammtisch einmal im Monat.

Nicht einzeln aufgeführt in diesem Bericht sind die zahlreichen Arbeitseinsätze einiger Mitglieder, die zur Erhaltung und Verschönerung unseres Lehrgartens notwendig waren. Die vielen Arbeitsstunden im Lehrgarten konnten Dank tatkräftiger Hilfe auf mehrere Mitglieder verteilt werden.
Auch die Betreuung des Mulchplatzes ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die von zuverlässigen Mitgliedern geleistet wurde. Dafür geht ein besonderes Dankeschön an die Betreuer.

Mit Worten von Theodor Heuss (1884-1963) beende ich meinen Bericht:
„Wein saufen ist Sünde, Wein trinken ist beten.
Also lasset uns beten."
Theodor Heuss (1884-1963)
Ich wünsche allen Mitgliedern und denjenigen, die es noch werden wollen, fürs Neue Jahr alles Gute, vor allem Gesundheit und recht viel Schaffenskraft. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

Kirchentellinsfurt, den 25. Januar 2014
Ingeborg Schauer
Schriftführerin