Jahresrückblick 2006
Bericht der Schriftführerin zur Jahreshauptversammlung
am 19. Januar 2007, 19.30 Uhr, im Feuerwehrhaus
Der Obst- und Gartenbauverein darf wieder auf ein sehr erfolgreiches und arbeitsreiches Vereinsjahr 2006 zurückblicken:
Die Vorstandschaft sowie die Ausschussmitglieder trafen sich insgesamt zu 5 Sitzungen während des Jahres 2006.
Veranstaltungen und Aktivitäten im Jahr 2006
Januar
Die Schnittlehrkurse im Januar gelten zwischenzeitlich als eine feste Einrichtung des Vereins. So zeigten am 7. Januar Jakob Hoffmann und Heiko Stoll, wie ältere Baumbestände verjüngt werdenkönnen. Am14. Januar waren dann die Beerensträucher sowie die Obsthalbstämme im Lehrgarten dran, die von Gerhard Mang fachmännisch in Form gebracht wurden.
Am Abend des 20. Januar fand die Jahreshauptversammlung statt. Die Berichte des Vorstands, der Kassiererin sowie der Schriftführerin wurden zu Kenntnis genommen. Dem Verein wurde durch Bürgermeister Knauss die Entlastung erteilt. Bei den Wahlen wurden Hans-Dieter Becker als zweiter Vorstand, Monika Liedtke als Kassiererin, Kurt Liedtke und Heiko Stoll als Ausschussmitglieder in ihren Ämtern erneut bestätigt. Für den ausscheidenden Anton Biggel wurde Stefan Luz in den Ausschuss gewählt. Mehrere zu ehrenden Mitglieder erhielten eine Ehrennadel für langjährige Mitgliedschaft. Für ein paar fleißige Frauen gab es je einen kleinen Blumengruß.
März
Am 17. März gab es einen Fachvortrag über die Bedeutung gesunder Gartenböden ein. Der Referent, Herr Krieg von der Firma Manna, zeigte einen Film über die richtige Bearbeitung der Gartenböden und die Zugabe wichtiger Nährstoffersatz für die gute Entwicklung gesunder Pflanzen.
April
Zwei Arbeitseinsätze zu Beginn des Monats waren fällig, um den Lehrgarten für das Frühjahr vorzubereiten.
Am 7. April folgte die Familie Aicheler aus Ammerbuch-Pfäffingen der Einladung des Obst- und Gartenbauvereins zu einem Familienabend, an dem sich auch die Freiwillige Feuerwehr beteiligte. Dabei wurde den Anwesenden der Weinbau etwas näher gebracht. Nachdem wir ein wenig über die Pflege der Rebstöcke und der Sortenvielfalt im Weinbau erfahren haben, durften wir auch verschiedene Sorten verkosten. Der anregende Vortrag endet vergnügt mit dem bekannten Spruch:
<Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang.
Mai
Am 4. Mai folgten zahlreiche Mitglieder der Einladung zu einem Fachvortrag über die Agro-Gentechnik mit der Referentin, Frau Heike-Solweig-Bleuel.
<Denn sie wissen nicht, was sie tun>,
so wird die Agro-Gentechnik häufig beschrieben und gehört zu einem höchst brisanten Thema, das allerorts diskutiert wurde. Bis jetzt besteht allerdings für den Verbraucher noch eine echte Wahlfreiheit, in dem man bevorzugt Biowaren kauft oder sein Gemüse im eigenen Garten heranzieht. Der Samen für den Hausgarten ist in der Regel nicht gentechnisch verändert, wird uns versichert.
Vom 7. bis 14. Mai waren einige Mitglieder auf Kulturfahrt unterwegs in Südfrankreich, in der Auvergne und in der Provence. Neben den faszinierenden Bauten der Römer, der zahlreichen kulinarischen Eindrücken, den verlockenden Düften des Lavendels, einer bezaubernde Landschaft in herrlichen Farben gab es eine wunderbare Vielfalt auf dieser Reise zu entdecken.
Am 20. Mai stand die Besichtigung des Botanischen Gartens auf dem Programm. Trotz schlechtem Wetter nahmen viele Mitglieder an der Führung durch die vielfältige und gepflegte Gartenanlage teil. Auf 10 ha werden mehr als 12.000 Pflanzen kultiviert, womit er der größte und artenreichste Botanische Garten in Baden-Württemberg ist. Zum Abschluss ging es in eine Besenwirtschaft
Am 22. Mai fand der Frauenausflug statt. In den letzten Jahren ist es schon zur Tradition geworden, dass die Frauen vom Stammtisch einmal im Jahr ohne Anhang verreisen. Nur ein Mann ist zugelassen und der freute sich königlich, wenn er einen Tag lag Hahn im Korb sein durfte. Mit Witz, Humor und vielen Sprüchen steuert er gelassen den Bus ins Tannheimer Tal und natürlich auch wieder zurück.
<Das Naturschutzgebiet Vils-alp-see ist ein landschaftliches und ursprüngliches Gebiet. Es umfasst mehrere bedeutsame Biotope und verfügt über landschaftsästhetisch wertvolle Gebiete.
Mit seinen zahlreichen seltenen Lebensräumen ist das Naturschutzgebiet Heimat vieler geschützter Tier- und Pflanzenarten.>
Einer von Dietmars Sprüchen lautet:
„Auf der Alm da kann man richtig lieben, denn im Herbst wird abgetrieben. Auf der Alm da gibt’s kein Sünd, weil die Wanderer müde sind“.
Beim Spaziergang am See entlang finden wir wunderschönen Alpenenzian, den kleine Frauenschuh und noch viele seltene bunte Gebirgspflanzen. Auf den Bergspitzen liegt noch weißer Schnee. Für die Frauen war dies ein herrlicher Ausflug, der nach Wiederholung ruft.
Juni
Unser jährliches Gartenfest an Fronleichnam fand am 15. Juni statt. Dabei gab es nicht nur volkstümliche Klänge von der Veteranenkapelle des Musikvereins sondern auch die Einweihung des Kräutergartens. Diese zwei neuen Hochbeete für Gewürz- und Heilkräutern sind in ca. 400 Arbeitsstunden entstanden. Die Pflanzen sind auf zwei Infotafeln nach Herkunft, Pflanzform, Erntezeit Verwertungsmöglichkeit und Wirkung erläutert. Bei sommerlichen Temperaturen und toller Stimmung mit gutem Essen waren die vielen Besucher sehr begeistert.
Am 24. Juni bedankte sich die Vereinsleitung bei den zahlreichen Helferinnen und Helfern mit einem großen Essen, denn nur mit tatkräftigem Einsatz vieler Mitglieder ist es möglich, die enorme Vielfalt der Veranstaltungen des Vereins durchzuführen. Ein herzliches Dankeschön auch an dieser Stelle.
Der 25. Juni war bundesweit als „Tag der offenen Gartentür“ angekündigt. Die Besucher im Lehrgarten waren allerdings sehr spärlich.
Juli
Der Jahresausflug des Vereins fand vom 15. bis 18. Juli statt. Als Ziel wurde der Thüringer Wald ausgesucht. Ein extra langer Bus war nötig, um die vielen Teilnehmer dieser Fahrt mitzunehmen. In der Veste Coburg gab es eine interessante Führung durch Raum und Zeit. Einen Höhepunkt ihrer Geschichte erlebt die Veste, als hier 1530 Martin Luther für die Dauer des Augsburger Reichstags Zuflucht findet und eine sehr umfangreiche literarische Tätigkeit entfaltet. Hier schrieb er u.a.:
„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“.
Im Alten Schützenhaus in Coburg gab es das vorbestellte Mittagessen. Nach einer weiteren zweistündigen Fahrt hatten wir unser Ziel Sitzendorf erreicht.
Am nächsten Tag ging es nach Erfurt. Die Besichtigung des Deutschen Gartenbaumuseums im egapark war für alle Gartenfreunde ein Genuss. Die Darstellung der Geschichte der Gartenkunst von der Antike bis zur Renaissance, von englischen, japanischen, griechischen und römischen Gärten, Gärten des Mittelalters und Barockgärten, war sehr aufschlussreich. Der klassische Landschaftsgarten und der Volksgarten wurden damals als natürliches Symbol für Freiheit angesehen. Zum Schluss werfen wir noch einen Blick in den Kanonenhof und den Kräutergarten.
Auch die reizvolle Altstadt von Erfurt mit Fischmarkt, Rathaus, Krämerbrücke und der herrliche Dom St. Marien waren sehenswert. Am dritten Tag stand die Natur im Vordergrund. Eine kleine Wanderung entlang des Rennsteigs bis zum Schneekopf hinauf, dann eine Besichtigung der Wintersportanlagen bei Oberhof und anschließend gab einen Rundgang im Botanischen Garten für Gebirgsflora. Am späten Nachmittag gab es eine Führung in einer Porzellanmanufaktur und im Dampfmuseum nebenan. Bevor wir am vierten Tag die Heimreise antraten, brachte uns die Lichtetalbahn hinauf zur 440 m hoch gelegenen Aussichtsplattform des zukünftigen Speicherbeckens der Talsperre Leibis/Lichte.
Der Thüringer Buckelapotheker, bekannte als <Albert Oskar Siegmund>, konnte wohl nicht ahnen, dass aus seinem Siegmundiner Kräuterlikör später der <Lichtebahn-Diesel> entstand.
Die Rückfahrt ging über Würzburg. Hier gab es noch Zeit für einen Stadtbummel durch die herrliche Altstadt oder einfach nur ein Eis oder eine Tasse Kaffee genießen, was bei der Hitze angebracht erschien. Während wir in den nächsten zwei Stunden der Heimat immer näher kamen, stieg im Bus die frohe Stimmung und Sangeslust. Eine letzte Einkehr zum Abendessen in Auenstein rundete diesen schönen und erlebnisreichen Ausflug ab. Ein großer Dank an die Gestalter, vom Jürgen bis zu unserem Walter.
August
Im Rahmen des Kirchentellinsfurter Kinderferienprogramm lud der Verein am 4. August die bei der Gemeinde angemeldeten Kinder zu einem Besuch ins Traumland bei der Bärenhöhle ein. Zuerst führte uns der Weg durch das fantastische Märchenland, in dem Prinzessinnen und Zwergen, Wichteln und Feen verzaubert werden. Aber viel interessanter waren die Erlebnisse beim Rundgang durch die Spielanlagen. Da gab es viele Fahrattraktionen für die Kinder. Zum Schluss bekam jedes Kind vom Verein noch ein Eis spendiert.
September und Oktober
Am 30. September und 1. Oktober fand wieder das Erntefest statt. Für unseren Vorstand war es ein Superfest. Die Gäste ließen sich die herzhafte Schlachtplatte oder den Vesperteller gut schmecken.
Zudem konnten Bienenerzeugnisse aus der Region erworben werden und sich über Leitern informieren.
Zwei Wochen später, am 15. Oktober, wurden die Besucher des Apfeltags im Botanischen Garten von einigen Mitgliedern unseres Vereins mit Rote Würste versorgt.
Die Lehrfahrt zum Südzuckerwerk nach Offenau am 21. Oktober war sehr schnell ausgebucht. Die interessante Führung durch die Werkshallen zeigte die Verarbeitung der angelieferten Zuckerrüben bis hin zum fertigen Produkt, der wohl in keinem Haushalt fehlen dürfte.
Zum gemütlichen Ausklang traf man sich dann in der Besenwirtschaft „Kuhstall“ in Badenau.
November
Der November 2006 war eindeutig zu warm für die Jahreszeit. Vielerorts öffneten sich noch die Rosenknospen und die Forsythia zeigte bereits Ansätze ihrer gelben Blüten. In Stuttgart ist es seit 1792 im Herbst nicht mehr so warm gewesen. Es soll der wärmste November, seit den Wetteraufzeichnungen von 105 Jahren, gewesen sein, meinen die Experten.
Dezember
Das Vereinsjahr endete mit unserer traditionellen Weihnachtsfeier, die am Nachmittag des 2. Dezembers im Feuerwehrhaus stattfand. Nachdem uns ein Film an den wunderschönen Jahresausflug erinnerte, gab es noch ein deftiges Vesper mit Hausmacher Wurst.
Nicht einzeln aufgeführt in diesem Bericht sind die zahlreichen Arbeitseinsätze einiger Mitglieder, die zur Erhaltung und Verschönerung unserer Gartenanlage notwendig waren. Auch die Betreuung des Mulchplatzes ist eine verantwortliche und zuverlässige Tätigkeit. Dafür ein besonders herzliches Dankeschön an die Betreuer.
Sicherlich besuchten auch einige Mitglieder an Silvester das feudale Feuerwerk auf dem Rathausplatz, das die Feiern zum 1000jährigen Jubiläum unserer Gemeinde einläutete.
Das kommende Jubiläumsjahr wird uns sicherlich einige extra Arbeitseinsätze bringen, also packen wir’s an.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Kirchentellinsfurt, den 19. Januar 2007
Ingeborg Schauer
Schriftführerin