OGV-Lehrfahrt am18. September 2021 in den Schwarzwald
Die gute Zeit fällt nicht vom Himmel – sondern wir schaffen sie uns selbst.
Am Samstag, dem 18. September 2021, freuten sich viele Mitglieder auf den diesjährigen Vereins-Ausflug.
Pünktlich gegen 7 Uhr ging es los. Stefan begrüßte im Bus die 49 Teilnehmer und erklärt kurz, was uns heute erwarten wird und weist auf die vorgeschriebene Maskenpflicht hin. Dazu bekommen wir ein Infoblatt für die heutigen Stationen.
Gleich danach geht bereits die Essensliste für das Abendessen durch den Bus.
Die Fahrt geht über Tübingen, Wurmlingen auf die A 81 in Richtung Singen. Über den Feldern zieht noch grauen Nebel hinweg und macht der angekündigten Sonne bald Platz. Gegen 8.30 Uhr bot eine Autobahn-Raststätte den Platz für die Frühstückspause.
Danach fahren wir durch die Ravennaschlucht und durch einen schönen Teil des Schwarzwaldes in Richtung Freiburg. Wenn es draußen frischer wird, die Blätter sich langsam rot verfärben, zieht der Herbst langsam über das Land. Der bekannte Hirschsprung bei Obermaiselstein ist eine Schlucht, die durch Erosionskräfte der Breitach entstand. Seinen Namen erhielt der Hirschsprung der Sage nach von einem Hirsch, der von einem Luchs verfolgt über ebendiese Schlucht sprang. Das Motiv eines über eine Schlucht springenden Hirschs ist daher auch das Wappen der Gemeinde Obermaiselstein. Vermutlich durch Frostverwitterung kam es am 14. Januar 2011 am Hirschsprung zu einem großen Felssturz.
Im südlichen Teil von Schramberg, ganz am Ende der Stadt, liegt versteckt inmitten eines dichten Waldgebiets die Burgruine Falkenstein. Wer die Überreste besichtigen möchte, sollte gut zu Fuß sein. Ein teilweise steiler Weg führt hinauf zur Burgruine, doch der Aufstieg lohnt sich in jedem Fall. Denn im 19. Jahrhundert kaufte der Geheime Kommerzienrat Arthur Junghans die Überreste der einst wehrhaften Burganlage und ließ sie renovieren. Der Ort „Himmelreich“ bietet nicht nur schöne Landschaft, sondern auch eine Akademie für angehende Studenten der Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme in Hauswirtschaft.
Nachdem wir Freiburg hinter uns gelassen haben fahren wir vorbei an St. Georgen nach Laufen zur Staudengärtnerei „Gräfin Zeppelin“.
Gärtnerei-Anlage Gräfin von Zeppelin in Sulzbach-Laufen
Die Staudengärtnerei steht für Praktischen Nutzen und Genuss für die Augen, für Aufschwung und Anerkennung, die zweite Generation baut aus und die dritte Generation tritt an.
Gräfin Helene von Stein-Zeppelin erbte 1926 das Weingut Meierhof in Laufen von ihrer Großmutter und gründete dort die heutige Staudengärtnerei unter ihrem Namen „Gräfin von Zeppelin“. 1939 erschien der erste spezielle Iris-Katalog. Sie importierte sehr viele Iris aus den USA, Großbritannien und Frankreich und vielen anderen Ländern rund um den Globus. Bis 1969 hat sie an die 1000 Sorten in einer Schausammlung zusammengetragen.
Die Liebe zu pflanzen, das besondere Fachwissen, eine besonders große und aktuelle Vielfalt von rund 2.500 Sorten aus eigener Züchtungen und Stauden in bester Qualität, das sind Argumente, die für diese Anlage noch heute maßgebend stehen.
Jeder kann in aller Ruhe die Anlage besichtigen und sofern gewünscht, auch Pflanzen aussuchen und kaufen oder einen Kaffee trinken.
Kurz nach 12 Uhr steigen wir wieder in den Bus und fahren zur nächsten Station. Das Wetter ist leicht bewölkt und die Sonne findet immer wieder eine Lücke.
Am Titisee haben wir genügend Zeit, um einen Kaffee zu trinken oder sich in den verschiedenen Läden umzuschauen.
Um 14.45 Uhr treffen sich alle wieder an einem Steg zu einer Schiffsrundfahrt über den See.
Strandpromenade am Titisee
Der Titisee ist ein See im südlichen Schwarzwald in Baden-Württemberg. Er bedeckt eine Fläche von 1,07 km 2 und ist durchschnittlich 20 m tief. Seine Entstehung verdankt er dem Feldberg-Gletscher, dessen im Pleistozän entstandene Moränen heute seine Ufer bilden.
Nachdem im Jahr 1840 unter einem Hügel am Ausfluss der Gutach aus dem Titisee zwei Sarkophage aus bearbeitetem Tuffstein gefunden wurden, vermutet der Archäologe Andreas Haasis-Berner in einem 2011 veröffentlichten Aufsatz, dass sie aus der Zeit zwischen den Jahren 700 und 900 stammen müssen. Zuvor hatte man den Hochschwarzwald für das erste Jahrtausend als unbesiedelt angenommen. Erste urkundliche Aufzeichnungen aus dem Jahr 1050 finden sich im Kloster Allerheiligen in Schaffhausen, wo der Name Titinsee erwähnt wird. Auch der Name Dettesee wird in einer Urkunde aus der Pfarrei Saig erwähnt, die aus dem Jahr 1111 stammt. Ungefähr seit 1750 wird der Name in seiner heutigen Form benutzt.
Der Titisee gilt der Sage nach als Gewässer von unermesslicher und unmerkbarer Tiefe. Beim Versuch des Ausmessens ertönt aus der Tiefe (je nach Quelle) eine Stimme „Ergründest Du mich, so ersäufe ich Dich.“, „Willst Du mich messen, so will ich Dich fressen.“ oder „Missest du mich, So verschling ich dich!“ Gleiches erzählt man sich auch vom Feldsee. Nach einer alten Überlieferung befindet sich der Titisee an der Stelle einer in den Fluten versunkenen Stadt, die untergegangen ist zur Strafe dafür, dass ihre Bewohner Brotfrevel begingen. Sie höhlten Brotlaibe aus, um sie als Schuhe zu missbrauchen. Der See wird lediglich durch die weiße Haube einer alten Frau daran gehindert, auszulaufen. Jedes Jahr verfault ein Faden der Haube, sodass irgendwann das gesamte Dreisamtal vom See überflutet wird. Tatsächlich entwässert der Titisee nach Nordosten über die Gutach in die Wutach und nicht nach Nordwesten in das Dreisamtal.
Die Schiffsrundfahrt dauert knapp eine Stunde. Danach geht es mit dem Bus weiter. Nach ca. einer Stunde erreichen wir unsere letzte Station.
Gruppenfoto vor dem Genießerhof
Der Genießerhof - SEIT GENERATIONEN IM EINKLANG MIT DER NATUR
LANDWIRTSCHAFT SEIT EINEM HALBEN JAHRHUNDERT IN FAMILIENHAND
Seit Mitte der 60er Jahre wurde der landwirtschaftliche Betrieb in Dietingen von den Eltern der heutigen Inhaberin bewirtschaftet, ehe 1982 die große Hofstätte (heutige KORN-KAMMER) hinzukam. Tochter Petra wuchs nicht nur wie ihre drei Geschwister mit der Landwirtschaft auf, sondern absolvierte ihre Ausbildung zur Landwirtin, besuchte anschließend die Fachschule und lernte dort ihren Ehemann Jörg Schittenhelm, Landwirt und Kaufmann, kennen. Die taffe Landwirtin ließ sich zur Landwirtschaftsmeisterin ausbilden, bekam vier Kinder und eröffnete zudem im Jahr 2009 den sprichwörtlich ausgezeichneten Genießerhof.
Das vorbestellte Essen wird zügig serviert. Die Teller sind reichlich bestückt, so dass manch einer nicht alles zwingen konnte.
Gegen 19 Uhr steigen wir ein letztes Mal in den Bus und sind in ca. einer Stunde wieder in Kirchentellinsfurt.
Kirchentellinsfurt, 22. September 2021
Ingeborg Schauer