Lehrfahrt nach Schwäbisch Gmünd und Kloster Lorch am 16. Juli 2016
Auf der reizvollen Hochfläche bei Wetzgau empfängt der „Himmelsgarten“ der Landesgartenschau Schwäbisch Gmünd seine Besucher.
Himmelsstürmer Turm – 38,6 Meter hoch und 209 Stufen
Bei der Abfahrt um 8 Uhr am Verwaltungsgebäude zeigte das Thermometer gerade mal 12 Grad an. Laut Wettervorhersage soll es aber noch wärmer werden. Gut gelaunt und frohen Mutes starten wir mit dem weltbesten Fahrer, „unserem“ Dietmar, am Steuer über Altenburg in Richtung Nürtingen der Sonne entgegen. Damit uns nicht langweilig wird, verteilt Stefan an die 40 Teilnehmer Informationsblätter über das, was wir am heutigen Tag sehen werden, zusammengestellt von Susanne. Dietmar legt noch ein „Blumen-Quiz“ dazu, damit wir rätseln können, welche Blume bzw. Pflanze sich hinter den rätselhaften Umschreibungen stecken. Zum Beispiel ein „Zerkleinerungsgerät im Maul eines Raubtieres“ - heißt „Löwenzahn“. Zum Glück stehen auf der Rückseite gleich die Lösungen, aber wir sind fürs erste beschäftigt.
Pünktlich um 9.30 Uhr erreichen wir den „Himmelsgarten“-Parkplatz. Nach dem Verzehr der Butterbrezeln müssen einige Damen (und auch mancher Herr) an der „menschlichen Entwässerung“ arbeiten.
Der Landschaftspark Wetzgau lässt Gartenträume wahr werden und bietet zahlreiche Attraktionen. Dies sind der hohe Holz-Aussichtsturm “Himmelsstürmer“, ein Hanf-Irrgarten, abwechslungsreiche Schaugärten, heimische Streuobstwiesen, ein Blumenstrudel und Wasserspielplatz und vieles mehr. Davon werden wir heute nur einen Teil besuchen können.
Von Herrn Fritz Kissling, einem der Streuobst-Guide, werden wir freundlich begrüßt und in die Anlage geführt. Sein Schwerpunkt liegt bei der Pflege der Rosen in diesem ehemaligen Gartenschaugelände. Das freut besonders unsere Frauen, die vielleicht das eine oder andere noch dazu lernen können.
Im Streuobstzentrum haben sich 17 Vereine zusammengeschlossen, die immerhin ca. 3000 Mitglieder zählen. Das Gebäude, in dem das „Streuobstzentrum“ untergebracht ist, wurde für die vielseitigen Aktivitäten der Obst und Gartenbauvereine als Pavillon erstellt. Die Architektur des Pavillons greift dabei die fünfteilige Blüte im Grundriss und in der Gestaltung auf.
Die Obst- und Gartenbauvereine haben sich bereit erklärt, jeweils 100 Arbeitsstunden und einen finanziellen Beitrag für den Bau des Pavillons zu erbringen.
Das Streuobstzentrum nahm unmittelbar an die Landesgartenschau (2014) seine langfristige Bestimmung als Informations- und Schulungszentrum auf. Eine neue Ausbildung zum Streuobst-Guide wurde als BANU-zertifizierte(r) Natur- und Landschaftsführer(in) etabliert und war damit die erste Schulungsaktivität im Streuobstzentrum.
Streuobstguide Fritz Kissling freute sich über das große Interesse an den Rosen und beantwortet gerne die gestellten Fragen, dabei räumt er mit manchen eingefahrenen Vorurteilen auf. Wie und wann schneidet man Rosen?
Aus der erhaltenen Vorlage entnehme ich folgendes über die Anlage:
Der Erhalt der wertvollen Kulturlandschaft „Streuobst“ ist ein wichtiges Ziel des Bezirksverbandes für Obst- und Gartenbau Schwäbisch Gmünd. Mit den über 200 Streuobstbäumen auf der sich dem Streuobstzentrum anschließenden Wiese kann nicht nur theoretisch sondern auch praktisch die Schönheit und die Vielfalt von Streuobstwiesen und Streuobst-bäumen erlebt werden.
Die Anlage wurde Ende 2013 angelegt. Die bepflanzte Fläche beträgt ca. 100 qm, und ist 50 m lang. Insgesamt wurden 268 Rosen aus 18 verschiedenen (ADR-Rose)-Sorten gepflanzt.
Die Auszeichnung ARD (Anerkannte Deutsche Rose) bekommen neue Rosenzüchtungen, die in elf verschiedenen „ADR-Prüfungsgärten“ (Sichtungsgärten) Deutschlands angepflanzt wurden und drei oder vier Jahre – ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln – gesund blieben und einen hohen Zierwert aufweisen. Dabei werden Werteigenschaften wie Duft, Frosthärte, Blühverhalten und Gesundheit geprüft. Die ADR-Prüfung (Allgemeine Deutsche Rosenneuheiten) wurde 1950 durch die Rosenzüchter (vor allem auf Betreiben von Wilhelm Kordes) im Bund deutscher Baumschulen gegründet. Die über 150 ADR-Rosen, die bisher ausgezeichnet wurden, sind besonders gesund (auch ohne Spritzungen) und werden vorwiegend in öffentlichen Grünanlagen gepflanzt.
Rosen wollen volle Sonne und mögen einen humosen wasserdurchlässigen Boden. Wenn der Boden zu nährstoffreich ist und das Wasser nicht abfließen kann, muss dem Boden Sand zugeführt werden, damit das Wasser gut abfließt. Ein nicht abgetrockneter verkrusteter Boden fördert Pilzkrankheiten immens.
Einige von den Rosensorten sind „Angela“, „Roter Korsar“ und „Mein schöner Garten“. Leider sind auf Grund der unbestimmten Wetterlage in den letzten Wochen die meisten Blüten verwelkt und sollten abgeschnitten werden.
Rosensorten: Angela |
Roter Korsar |
Mein schöner Garten |
Zur Erinnerung macht Herr Kissling ein Gruppenfoto von uns.
Danach geht es weiter vorbei an der Brennerei, einer Kleingartenanlage, verschiedenen Spielplätzen und einer Minigolfanlage. Von der Rosenanlage aus ist das angrenzende Streuobstgebiet und im Hintergrund der Aussichtsturm (Himmelsstürmer) sehr schön zusehen. In dem tieferliegenden Gelände „Himmelsleiter“ genannt, gibt es eine Wasserstelle, bewacht von einem riesigen Dinosaurier.
Auf der rechten Seite des Ein- bzw. Ausgang befindet sich ein „Grünes Hochzeitszimmer“ mit zwei ineinander geschlungenen eisernen Ringen als Symbol. Hier finden des Öfteren Trauungen statt.
Langsam geht es dem Ausgang zu. Um 10.45 Uhr verabschieden wir uns von Herrn Kissling und bedanken uns für die tolle Führung. Wir haben nämlich noch eine Verabredung, und zwar im Kloster Lorch.
Mit wenig Verspätung treffen wir bei der Klosteranlage ein. Nach der finanziellen Regelung an der Pforte des Klosters, werden wir in zwei Gruppen (gelb und blau) zu den Führungen eingeteilt und durch die Klosteranlage geführt.
Die gelbe Gruppe (meine) wird von „Margita von Lautenburg“ begrüßt und die schwenkt gleich in die 2000 Jahre alte Geschichte des Klosters ein:
In den Jahren 150 bis 260 n. Chr. regierten hier am „Limes-Knie“ die Römer. Danach siedelten sich die Benediktiner an und bauten um 1102 das Kloster Lorch. Der Grundsatz des Ordens lautete: „Ora et labora“ „Beten Arbeiten und Lesen“. Die Anfänge der Grundherrschaft des Klosters Lorch waren ungeachtet der Machtstellung seiner Stifter bescheiden. Die Gründungsausstattung des Benediktinerklosters umfasste zunächst das staufische Hausgut in Lorch und einzelne umliegende Güter um den Hohenstaufen, das von dem Staufer Herzog Friedrich I. von Schwaben und seiner Familie gestiftet wurde.
Die sogenannte Gründungsurkunde mit Datum 3.5.1102 stammt vermutlich aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Lorch wurde dem Papst unterstellt, wie es für Klöster der Hirsauer Reform üblich war, doch behielten sich die Staufer die Vogtei vor. Von 1140 bis 1208 diente die Abtei als eine der Grablegen der Staufer. Die Kräfte richteten sich zunächst auf die Errichtung von Kirche und Klausurgebäuden. Erst 1140 konnte an die Überführung der verstorbenen Staufer von der Stiftskirche in die neue Klosterkirche gedacht werden. Dank der Unterstützung des Königs Konrad III. machte das Kloster gute Fortschritte. Die Situation des Klosters in der späteren Stauferzeit wurde als gut eingestuft. Die Abteikirche wurde um die Wende zum 13. Jahrhundert mit Schmuckpfeilern und einem Turm über der Vierung versehen, wodurch die Staufergrablege auch nach außen hin optisch zur Geltung kam.
1556 hob Herzog Christoph die Benediktinerabtei auf und verfügte die Errichtung einer Klosterschule, die aus den Einkünften der Grundherrschaft finanziert wurde. Der letzte katholische Abt starb im Jahr 1563, in der Zukunft wurden vom Herzog evangelische Äbte bestimmt, die das ehemalige Kloster verwalten sollten. Sie hatten Stimmrecht im württembergischen Landtag und wurden bald auch als Prälaten bezeichnet.
Im Dreißigjährigen Krieg kamen noch zweimal katholische Mönche nach Lorch, konnten sich aber nicht lange halten. Seit 1727 wurde der Abtstitel mit dem Kanzleramt der Universität Tübingen verbunden. Erst mit der Erhebung des Württembergs zum Königreich und der damit verbundenen Neuorganisation des Staatsgebietes in napoleonischer Zeit wurde auch das Klosteramt aufgelöst. Es ging im 1807 gebildeten Oberamt Lorch (ab 1820 Oberamt Welzheim) auf.
1932 hatte die evangelische Württembergische Landeskirche die Räume des Klosters für eine Evangelische Bauernschule zur Verfügung gestellt. Ab Herbst 1934 verbot der NS-Staat der Kirche die Nutzung der Räume, löste die Bauernschule auf und richtete stattdessen eine nationalsozialistische Bauernhochschule ein.
Ab 1937 wurde die Klosterkirche zu einer „Staufer-Gedenkstätte“ und „Stätte für nationalsozialistische Feierstunden“ erklärt. Feiern der NSDAP und der SS wurden hier abgehalten, ebenso nationalsozialistische „Eheweihen“, „Jugendweihen“ und ab 1940 auch „Heldenfeiern“ für gefallene Soldaten. Gemeinsames Leitbild dieser Feiern war die Verherrlichung der Staufer, in deren Tradition sich die Nationalsozialisten sahen.
Die Klosterkirche ist eine romanische Pfeilerbasilika mit Querhaus und ausgeschiedener Vierung. An der Westseite standen zwei runde Treppentürme, deren nördlicher Teil im 15. Jahrhundert einstürzte. Der südliche Turm wurde 1881 restauriert und um ein Stockwerk erhöht. Heute prägt er wesentlich die Silhouette der Gesamtanlage. Ein Vierungsturm, der um 1200 aufgesetzt worden war, verschwand wieder am Ende des Mittelalters, vielleicht infolge der Brandschäden im Bauernkrieg 1525. Die Grabmäler stehen oder liegen nun an den Außenwänden des Kirchengebäudes.
Da der Kreuzgang an der Ostseite und nicht wie üblich an der Südseite der Kirche lag, wurde er treppenförmig gestuft, so dass der Kreuzgang unter dem Chorschluss durchlaufen konnte. Wie der Kreuzgang lagen die Klausurgebäuden auf der Ostseite, so dass eine streng axiale Anlage mit monumentaler Wirkung entstand, trotz der vergleichsweise geringen Abmessungen. Heute ist nur noch der Nordflügel der Klausur erhalten. Immer wieder wird diskutiert, ob es Verbindungen zur Abtei Maria Laach geben könnte, wo die Kirche eine ähnliche Grundkonzeption hat und woher angeblich auch der erste Abt Harbert gekommen war. Die sogenannte Abtei wurde am Anfang des 16. Jahrhunderts als repräsentativer Wohnsitz des Prälaten errichtet und zeigt noch schöne Wappensteine an der Fassade. Ferner haben sich ansehnliche Reste der alten Befestigung erhalten, u. a. ein alter Wehrturm.
Die frühere Abtei, errichtet zwischen 1525 und 1546, diente als Abtswohnung und Gästehaus. Später wurde es als Wirtschaftsgebäude umgebaut und beheimatet heute ein Altersheim.
Davor steht noch die 1606 erwähnte Zehntscheuer und das Tor- und Reiterhaus aus der Zeit 1590. Heute findet man die Kasse, Shop, Café und WC darin.
Auf der anderen Seite steht noch das Wasch-und Backhaus und daneben das Luginsland, ein Observations- oder Wachthäuschen. Es dienst der Überwachung der Fernhandelsstraße Nürnberg-Cannstatt, die unterhalb des Klosters verlief.
Zwei Berühmtheiten werden gerne erwähnt:
Der junge Schiller besuchte hier im Kloster Lorch die Volksschule, wo er Lesen und Schreiben lernte und Eduard Mörike, der während seiner glücklichen zwei Jahre in Lorch Gefallen am Töpferhandwerk fand.
Vor dem Kräutergarten steht ein Kanadischer Tulpenbaum, mindestens 150 Jahre alt. Dahinter gibt es noch einen Sinnesgarten.
Vor dem ehemaligen Kreuzgang standen die Werkstätten der Mönche. Sie stellten eigene Werkzeuge her. „Ora et labora“ galt verbreitet als Grundsatz der benediktinischen Mönche, der einen von Gebet, Arbeit und geistlicher Lesung geprägten Tagesablauf vorsieht.
Wir betreten die Klosterkirche von der Seite. Hier bekommen wir weitere Informationen über die Staufer und die berühmten Chorbücher aus Lorch.
Die Lorcher Chorbücher sind drei liturgische Prachthandschriften und entstanden in den Jahren 1511 und 1512. Von diesen Handschriften sind heute noch drei erhalten: zwei Antiphonarien und ein Graduale, die als Lorcher Chorbücher bekannt geworden sind. Sie befinden sich heute in der Württembergischen Landesbibliothek. Auftraggeber war der Abt Sebastian Sitterich. Als Hauptstifter unterstützte der Landesherr, Herzog von Württemberg, das aufwändige Schreib-Werk. Beteiligt waren unter anderem der Buchmaler Nikolaus Bertschi aus Augsburg, der Augsburger Mönch Leonard Wagner und der spätere Lorcher Abt Laurentius Autenrieht.
Die Klosterkirche bekam ihr heutiges Aussehen mit der Restaurierung von 1879 bis 1883. In der Mitte befindet sich ein repräsentatives Grabdenkmal, das die Mönche an ihren Stifter erinnern sollte.
Das Kruzifix über dem kleinen Altar vorne entstand in der ersten Hälfte des 16. Jh. Die Schultergelenke des gekreuzigten Jesus sind beweglich. So konnte in der Osterzeit und bei Passionsspielen die Kreuzabnahme feierlich nachvollzogen werden.
Heute ist die Kirche für eine Hochzeit vorbereitet mit einer schlicht weißen Dekoration für das Brautpaar.
Auf der rechten Seite ist das Denkmal für Königin Irene-Maria zusehen.
Irene von Byzanz - "Rose ohne Dorn"
Walther von der Vogelweide beschrieb sie als eine „Rose ohne Dornen“.
Gemeint ist Irene Maria, die als Tochter des byzantinischen Kaisers Isaak II. Angelos aus kaiserlichen Haus stammte. Sie war die Gemahlin des Stauferkönigs Philipp von Schwaben – und so führte sie ihr Lebensweg auch ins Remstal. Im Alter von nur 28 Jahren ist sie am 27. August 1208 auf der Burg Hohenstaufen bei der Geburt ihrer fünften Tochter gestorben. Als Gattin des Königs wurde sie im Kloster Lorch, Hauskloster und Grablege der Staufer, beigesetzt. Wie kaum eine historische Persönlichkeit erfreute sich die byzantinische Kaisertochter Irene schon zu Lebzeiten großer Verehrung und erfuhr in der Folge eine beinahe verklärte Darstellung, was mit ihrer exotischen Herkunft einerseits und ihrem tragischen Schicksal andererseits zusammenhängen mag.
Besonders in der Romantik, als die Stauferrezeption eine neue Blüte erfuhr, wurde sie von Dichtern wie Justinus Kerner und Viktor von Scheffel als „Blume des Ostens“ und „Griechenlands Tochter“ gefeiert. Das am 16. Dezember 1898 in der Klosterkirche von Lorch feierlich enthüllte „Irenendenkmal“ schmückt bis heute ein Ausspruch Walthers von der Vogelweide, der sie 1199 als „Rose ohne Dornen“ und „Taube ohne Galle“ gepriesen hatte.
Danach kommen wir in den Kapitalsaal. Es war der Versammlungsraum der Mönche. Heute kann man das große Staufer-Rundbild des Malers Hans Kloss bewundern. Wenn man gespannt darauf schaut, kann man einen lebendigen Blick ins Mittelalter und in die Welt der Staufer erleben.
Das Staufer-Rundbild erzählt auf 30 Metern Länge rundherum und 4,5 Meter Höhe lebendig die Geschichte der Staufer. Der Künstler Hans Kloss stellte das Monumentalgemälde, nach fast 5 jähriger Arbeitszeit, zum 900-jährigen Jubiläum 2002 fertig.
Beginnend mit der Burg Hohenstaufen, der Wäscherburg, der Weibertreu, Wimpfen, Comer See, Mailand brennt erzählen die Stationen die Geschichte der Staufer.
Nach so viel geistlicher Kost verlangt unser Körper nach weltlicher Kost. In einem Pagodenzelt ist für uns gedeckt und alles vorbereitet. Wir freuen uns auf das angebotene Menü, bestehend aus Rinderschmorbraten mit Rahmsoße, kleine panierte Schnitzel, Lachmedaillons in Weißweinsoße, Spätzle, Kartoffelgratin und verschiedene Salate. Für den Durst gibt es Weizenbier, Sprudel und Wein.
Gestärkt und zufrieden verlassen wir gegen 14 Uhr diese gastliche Stätte. Wer möchte, kann sich im Shop noch umsehen und vielleicht noch etwas kaufen. Ich suche und finde das „Calendula Balsam“, das mir von einer Kirchentellinsfurterin empfohlen wurde. Es wird im Kloster Laboratorium in Lorch aus frischen Blütenblättern der Ringelblume hergestellt.
Die Sonne meint es gut mit uns zeigt sich bei 24 Grad am blauen Himmel.
Wir fahren aus der Stadt Lorch heraus auf die B 14 in Richtung Schorndorf, Waiblingen und Esslingen. Im Bus herrscht angeregte Unterhaltung. Nach einer guten Stunde erreichen wir unser nächstes Ziel. In Uhlbach können wir das Weinbaumuseum in aller Gemütsruhe besichtigen.
Zuvor müssen noch die Wünsche für das Abendessen im „Trollinger Besen“ geklärt und bestellt werden. Gegenüber dem Museum wird Hochzeit gefeiert mit lauter Musik.
In der anschließenden Freizeit ist es jedem überlassen, ob er einen Kaffee trinken möchte oder einen Spaziergang durch den Ort unternehmen will.
Die meisten finden sich unter der mit Reben überdachten Pergola am Cafe der Weinstube Löwen wieder. Da passen auch die schwäbischen Sprichwörter dazu, die ich aus der Getränkekarte entnehme:
„s'leba isch kurzdrom mach ebbes draus.
Heb dei Glas ond drenges aus“
oder
„Wenn no dr Buckl au Bauch wär,
wenn ich doch nur noch mehr essen könnte“
oder
„Am Rausch ist nicht der Weinschuld,
sondern der Trinker“
oder
„Sag mir, wie Du isst, und ich sag Dir, was du bist“
Ab 16.30 Uhr ist die Wirtsstube des Trollinger Besens für uns bereit. Die Inhaber haben extra für uns geöffnet. Das ist schon ein großes Dankeschön wert.
Das Getränke und das Essen werden zügig serviert. Was viele nicht ganz verstanden haben, gibt es im Besen hauptsächlich nur Wein, insbesondere weil dieser Besen eigentlich nicht geöffnet hat, also keinen Vorrat an anderen Getränken. Das muss man einfach hinnehmen.
Das tut aber der allgemeinen Stimmung keinen Abbruch. Ich glaube, die meisten sind mit diesem Tag zufrieden.
Die Rückfahrt über Esslingen, Plochingen und Nürtingen verläuft zügig und problemlos. Dietmar möchte gerne noch ein Abschlusslied mit uns singen. Der Text von „Kein schöner Land“ ist den meisten geläufig und es klingt gar nicht so schlecht.
Stefan bemerkt in seinem Schlusswort, dass die Gruppe immer pünktlich und zuverlässig zu den vorgesehenen Abfahrtszeiten am Bus war. Das ist sehr lobenswert. Als Dank für die sichere Fahrt übergibt er Dietmar das obligatorische Couvert.
Es war wirklich ein schöner, harmonischer Tag, gespickt mit anregenden Informationen über die Rosenzucht im „Himmelsgarten“ in Schwäbisch Gmünd als auch in den alten Gemäuern des ehemaligen Kloster Lorch mit gutem Essen.
Kirchentellinsfurt, 17. Juli 2016
Ingeborg Schauer
{pgslideshow id=5 |delay=2000|image=L|imageordering=5}